Ursachen für das exzessive Schreien von Babys
Es gibt verschiedene Faktoren, die für das extreme Schreien eines Babys verantwortlich sein können. Aus unseren langjährigen Erfahrungen in der Behandlung von Schreibabys spielen erlittene emotionale Traumata während der Schwangerschaft und bei der Geburt fast immer eine entscheidende Rolle. Selbstverständlich kommen andere Gründe dazu. Hierzu unsere Übersicht:
- Traumatische Erlebnisse
Einschneidende Erlebnisse der Mutter während der Schwangerschaft, z.B. eine Trennung vom Partner, der Tod einer nahestehenden Person oder Existenzängste durch Jobverlust, hinterlassen bei dem heranwachsenden Baby Spuren. Auch Komplikationen während der Geburt erlebt das Baby gefühlsmäßig mit. Solche traumatischen Erlebnisse können nachwirken und sich in extremem Schreien äußern. - Unsicherheit
Viele Eltern treten unvorbereitet in die Elternrolle ein. Daraus entsteht Unsicherheit. Oft finden Mütter und Väter nicht das richtige Maß und machen zu viel. Es entsteht eine Überreizung des Babys. Sicherheit, Eindeutigkeit und Orientierung fehlen.
Ein Programm, das dem entgegentritt, ist SAFE, eine Ausbildung für Eltern in Kursform. - Überforderung
Viele Frauen müssen unterschiedliche Rollen ausfüllen. Sie bewältigen auch heute noch fast allein den Haushalt, sind berufstätig, haben schon ältere Kinder, müssen auch als Lebenspartnerin funktionieren. Wenn eine Mutter überlastet ist, führt das zu Stress. Die ungeteilte Aufmerksamkeit, die das Neugeborene braucht, steht nicht zur Verfügung. Dies erschwert eine gut funktionierende Kontaktaufnahme und Interaktion. - Baby-Blues
Frauen müssen sich nach der Geburt ihres Kindes auf ein komplett anderes Leben einstellen. Besonders bei der Geburt des ersten Babys fällt diese Umstellung nicht immer leicht. Manchmal erschwert eine depressive Verstimmung der Mutter, der sogenannte Baby-Blues, die Situation. Wenn diese oft hormonell beeinflusste Verstimmung stärker ausgeprägt ist und länger als zwei Wochen nach der Geburt anhält, spricht man von einer postpartalen Depression. Holen Sie sich in dem Fall unbedingt ärztliche bzw. therapeutische Hilfe!
Aber auch der Baby-Blues ist keine Bagatelle und bedarf einer entsprechenden Fürsorge und Beachtung. - Symptomträger im System Familie
Manchmal weist das Baby durch sein Schreien auf einen nicht ausgetragenen Konflikt in der Familie hin. Diesen gilt es aufzuspüren. - KiSS-Syndrom
Das KiSS-Syndrom ist eine Fehlstellung der oberen Halswirbelsäule, die durch traumatische Belastungen während der Geburt hervorgerufen wird. Babys mit KiSS-Syndrom leiden unter körperlichen Schmerzen. Osteopathie hat hier schon oft geholfen. In vielen Fällen tritt bei Babys mit KiSS-Syndrom vermehrtes Spucken auf. - Milcheiweißallergie
Bei einem geringen Prozentsatz der Schreibabys liegt die Ursache für das Schreien in einer Milcheiweißallergie gegen Kuhmilch. Eine Milcheiweiß-Unverträglichkeit kann auch bei stillenden Müttern zum Problem werden: Wenn die Mutter Kuhmilchprodukte zu sich nimmt, werden die unverträglichen Stoffe über die Muttermilch an das Kind weitergegeben.
Das ist von übergeordneter Bedeutung:
Die Interaktion zwischen Eltern und Baby
Für die Zufriedenheit Ihres Babys ist die gute Interaktion, das funktionierende Zusammenspiel zwischen Mutter bzw. Vater und Kind entscheidend. Wenn der Kontakt über Blicke, Stimme und Mimik misslingt, fühlt sich ein Neugeborenes schnell verloren: Es schreit. Bei Ihnen als Mutter oder Vater entstehen schnell Gefühle wie Hilflosigkeit, was wiederum Ihr Kind spürt. Eine Negativ-Spirale entsteht.
Suchen Sie sich wenn möglich kompetente Hilfe bei Ihnen vor Ort, wenn Ihnen die Kontaktaufnahme zu Ihrem Kind nicht zufriedenstellend gelingt! Wenn Sie den Wunsch verspüren, sich selbst zu unterstützen, damit Sie im Kontakt zu Ihrem Baby auch in schwierigen Momenten ruhig bleiben, können wir Ihnen dazu eine Lösung vorstellen.
Reagieren Sie auf die Kontaktversuche Ihres Kindes!
Nehmen Sie sich Zeit!
Setzen Sie Ihre Stimme und Ihre Mimik ein!
Berühren Sie Ihr Kind!
Vertrauen Sie Ihrer Intuition!
Vertrauen Sie sich selbst!